Es war der 23. Oktober 2008.

Nachts um 3 Uhr hörten wir einen furchtbaren Krach unten in der Diele. Ich stürzte schlaftrunken aus dem Bett und fand meinen Gandalf mit Schaum vor dem Maul, aufgerissenen Augen, zitternd und steif, völlig verstört an die Haustür angelehnt.

Er konnte kaum laufen und hatte einen panischen Blick. Mein lieber Hund floh vor mir, so gut er konnte, ins Wohnzimmer unter den Esstisch. Er verlor unkontrolliert Kot und Urin, schlotterte am ganzen Körper und versuchte stereotyp an der trennenden, halbhohen Küchenwand hoch zu springen.

Ich rief entsetzt meinen Mann herunter, Gandalf wollte in den Garten und ich ließ ihn in die Nacht laufen, aber er verschwand unter der Hecke und versteckte sich. Mein Mann schaffte es schließlich und lockte Gandalf ganz ruhig mit einem Hundekuchen wieder hinter der Hecke hervor und leinte ihn an,
Im Zustand der Panikattacke hätte er leicht im Gartenteich ertrinken können.

Uns kam das wie eine Ewigkeit vor, Vermutlich dauerte dieser erste Anfall einige Minuten, deutlich länger dauerte die anschließende Panikattacke von Gandalf.

Ich informierte meine Tierärzte und Gandalfs Züchterin.

Wir beschlossen, zunächst abzuwarten wie sich die Geschichte weiterhin entwickeln würde.

Wir waren sehr erleichtert und hatten fast das Ganze als einmalige Episode abgehakt, als am 12. August 2009 Nachts um 3Uhr Gandalf zu uns ins Schlafzimmer kam, würgte, in unser Bett sprang und dort umkippte und wieder einen "Grand Mal" mit Bewusstseinsverlust erlitt. Der Hund krampfte, bekam keine Luft mehr und es war grausam wie das Tier von Krämpfen geschüttelt wurde. Wir versuchten ruhig zu bleiben, um ihm nicht noch mehr Stress zu verursachen., Wieder folgte eine schlimme Panikattacke.. Diesmal wussten wir schon, das man ihn mit Futter wieder ins Hier und Jetzt zurückholen kann.

Am nächsten Tag informierte ich die Zuchtkommission für Labrador Retriever des DRC. Es war ja offensichtlich nicht nur ein einmaliges Ereignis sondern wir hatten nun definitiv einen Hund mit epileptformen Anfällen.

Da Gandalfs Vater viele Nachkommen hatte, sollte das bei künftigen Zuchtplanungen berücksichtigt werden können. Wir ließen das Blut untersuchen, alles im grünen Bereich, die Schilddrüsenwerte waren auch in Ordnung. 

Wir wollten noch keine harten Medikamente verabreichen. Gandalf war ja noch so jung, und die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen. Wir wählten die schonende homöopathische Behandlung durch Gabi Hoffmann,. Eine spezifische Gabe von Globuli, die jedem Anfall entsprechend zusammengestellt wurden bekam Gandalf immer so schnell wie möglich. Bis jetzt ist jeder Anfall in größerem Abstand und in immer weniger heftiger Form aufgetreten.

Wir hoffen sehr das wir auf einem guten Weg sind, auch chiropraktisch wird Gandalf bei Dr. Andreas Ripke und Dr, Kirstin Becker behandelt, da man auch damit sehr gute Erfolge haben kann.

Bereits Monate vor dem ersten epileptischen Anfall war eines Morgens Gandalf völlig steif und bewegungsunfähig.
Wir rasten mit ihm in die Tierklinik Lüneburg. Dort bekam er mehrere Spritzen und auf eigenen Pfoten konnte er die Klink verlassen. Schon damals sagte man uns: das wird es nicht gewesen sein. Sie müssen mit weiteren solchen Ereignissen rechnen. Wir haben es damals nicht mit Epilepsie in Verbindung gebracht.

Weitere Anfälle kamen am

• 27. November 2009
• am 28. Mai 2010 und
  
• im Juni 2011,
• am 18. Juli 2012
• am 24. September 2013
• am 10 November 2014
  
  Wir haben Gandalfs Epilepsie öffentlich gemacht, damit die Züchter, die mit Creme-Fraiche Charmings und Gwendy's Donnis Nachkommen züchten, darüber informiert werden, und haben ihn der Ausschlußdiagnostik in der TiHo Hannover unterzogen.
  Das Ergebnis:
  Gandalf hat die erbliche Form, idiopathische Epilepsie.
  Andere Untersuchungen für genetische bedingte Krankheiten: Er ist EIC frei und ist an HNPK erkrankt

Um die Epilepsie aus der Verschwiegenheit zu holen habe ich die Homepage "Epilepsie-hat-ein-Gesicht" gestaltet.